Pressemitteilung

Vergiftete Ratten in Spandau

Eine tote Ratte auf dem Gehweg, eine sterbende in der Fußgängerzone. Was ist da los? Alles deutet auf Rattengift hin.

Diese junge Wanderatte kauerte am 16.1.2024 vor einem Schuhgeschäft. Foto: © aktion tier, Both

Mitarbeiter der Tierschutzorganisation aktion tier fanden Anfang Januar eine verendete Ratte in der Jüdenstraße im Bezirk Spandau auf dem Gehweg. Dem erwachsenen Tier lief Blut aus der Nase, der Körper wies jedoch keine Verletzungen auf. Zwei Wochen später meldete dann ein Schuhgeschäft in der Altstadt, dass vor dem Schaufenster eine offensichtlich kranke Ratte kauert. Das Jungtier konnte sich kaum noch auf den Beinen halten, fiel ständig um, die Nase war blutig.

„Alles Anzeichen einer Vergiftung durch Rattengift mit Blutgerinnungshemmern“, sagt Ursula Bauer von aktion tier in Berlin. Fressen Ratten davon, verbluten sie innerlich. Der Todeskampf kann mehrere Tage dauern was gewollt ist, damit die anderen Ratten den Tod des Artgenossen nicht mit dem Gift in Verbindung bringen und misstrauisch werden. Heute werden vorrangig Rattengifte mit blutgerinnungshemmenden Wirkstoffen der 2ten Generation verwendet, da diese im Sinne der Schädlingsbekämpfung hochwirksam sind. Aufgrund der Gefährlichkeit dürfen sie nur von sachkundigen Fachleuten ausgelegt werden, nicht von Privatpersonen.

„Das Problem bei toten oder lebenden Ratten mit diesen starken Giften im Körper ist die Gefahr der Sekundärvergiftung“, erklärt Biologin Bauer. Aasfresser wie Krähen und Füchse nehmen sie gerne als willkommene Mahlzeit und vergiften sich dadurch selbst. Nicht auszuschließen, dass auch ein Hund einen Kadaver schnell herunterschlingt, bevor der Besitzer etwas davon bemerkt. „Hunde sind gegenüber Rattengiften extrem empfindlich, daher sollten Herrchen und Frauchen genau aufpassen und nicht zulassen, dass draußen irgendetwas vom Boden gefressen wird“, warnt Biologin Bauer von aktion tier.

Wer eine tote Ratte findet, kann sie mit Handschuhen in zwei Plastikbeutel sicher einschließen und im Hausmüll entsorgen. Außerdem wird empfohlen, das Ordnungsamt zu informieren. Lebende Tiere, die sich auffällig verhalten und einen kranken Eindruck machen, verfrachtet man am besten mit Handschuhen in einen Karton und bringt sie zum nächsten Tierarzt. „Auch wir haben die vergiftete Jungratte aus der Altstadt von einem Veterinär schnell erlösen lassen“, sagt die Biologin von aktion tier abschließend.

Tote Ratte in der Spandauer Jüdenstrasse, 10.1.2024. Foto: © Ursula Bauer

weitere Informationen bei:

Ursula Bauer

Diplom-Biologin bei aktion tier – menschen für tiere e.V.

Jüdenstr. 6
13597  Berlin
Berlin

Tel.: +49 30 30 111 62 30
E-Mail: berlin[at]aktiontier.org
Website: http://www.aktiontier.org